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Der Underscore

Aktualisiert: 14. Sept. 2023

... beobachtet und entwickelt von Nancy Stark Smith.

Teil meiner Recherche "Die 10 Modalitäten von Berührung in der Contact Improvisation", gefördert vom Fond für Darstellende Künste, im Rahmen der "Rechercheförderung".


Der Underscore wird mittlerweile weltweit praktiziert, manchmal in einer sehr strikt interpretierten Art und Weise, mal in einem offeneren Format. Es geht um eine bestimmte Contact-Improvisation-Tanz-Jam-Struktur, welche die Tanzenden einhalten, sich sozusagen gemäß einem bestimmten Ablauf während des Zusammen-Tanzens entlang orientieren. Alle Tänzer*Innen sollten vor Beginn des Underscores diese Struktur bereits kennen. Sie entstand aus den Beobachtungen von Nancy Stark Smith, eine der Entwicklerinnen der Contact Improvisation in den 70er Jahren in den USA und wurde dann von ihr in Symbolen und Schlagwörtern, die viel Interpretationsfreiheit lassen, niedergeschrieben.


In den folgenden Audiodateien befrage ich den Tänzer, Choreograf und langjährigen Contact-Tänzer und Lehrer zum Underscore und seinen Erfahrungen damit, sowie zu seiner persönlichen Sichtweise darauf.


Interview mit Ralf Jaroschinski: Werdegang, Hintergründe und seine ersten Berührungspunkte mit der Contact Improvisation.

In diesem Video zeige ich eine Interpretation der Symbole und eine bildliche Zusammenfassung des Underscores, um den Ablauf dieser speziellen Jam einfach und schnell begreifen zu können. Alle Symbole wurden von Nancy Stark Smith entwickelt.


Hier folgt der Interview Teil mit Ralf Jaroschinski über den Underscore, Teil 1. Wir reden über "arriving energetically, arriving physically, Pow-Wow, Preambulation", über die verschiedenen "Kinesphären, low, high, expanding/travelling and overlapping kinesphere" und kommen schließlich zum "Gracing".

Hier nochmals die bildliche Darstellung der verschiedenen Teile des Underscores.

Hier im nächsten Interview-Teil vertiefen wir weiter das "Gracing", kommen zum "Engagement, dem Development und dem Disengagement". Wir besprechen "Reflection/Thanksgiving" und die Movement-Joker des Underscores: "Streaming, Noticing Composition, Gap, Observing, Idiot Button, Telescoping Awarness, Loving und Listening".


Der Underscore kann eher "dogmatisch", d.h. in einer festen, wenig flexiblen Struktur begriffen werden oder auch als ein Format, welches aus Beobachtungen resultierend den natürlichen Verlauf einer Jam beschreibt und ihn schließlich als Analyse und Unterstützung festlegt und formuliert. Meines Erachtens entspricht es nicht dem Sinne und Geist der Contact Improvisation dogmatisch zu sein und so kristallisieren sich für mich v.a. folgende spannende Eckpunkte heraus:

  1. Start und Ende sind bewusst gesetzt und somit sind alle gezielt Teil des Geschehens, auch wenn der persönliche Prozess vielleicht vorher enden mag. Auch die Personen am Rand sind so Teil der Jam. ("You are all in! von Nancy")

  2. Die Tänzer*Innen folgen einer klaren Struktur, welche aus der Beobachtung von natürlichen Prozessen hervorgeht. Wenn individuelle Prozesse nötig sind, kann, in meinem Verständnis, die Struktur aufgeweicht werden.

  3. Die Joker haben starkes Potenzial: Neugestaltung in eingefahrenen Situationen, Erlaubnis zur Freiheit in einer Struktur und somit die Inklusion ALLER.

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